Bürgerinitiative protestiert gegen Abriss geschützter Baudenkmäler auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald.
Die Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“ schlägt Alarm: Während die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf auf ihrer gestrigen Sitzung einstimmig ein Votum für den Erhalt nicht nur der denkmalgeschützten Gebäude sondern auch des übrigen historischen Baubestandes auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald beschlossen hat (siehe Anlage), wird vor Ort der Abriss vorbereitet.
Kurt Krieger, der heutige Grundstückseigentümer, will das Areal für einen großen Höffner-Möbelmarkt und einen Sconto-Discount freiräumen. Er hat sämtliche Wohnhäuser und Werksbauten im Denkmalensemble Cordesstraße 3 – 9 bereits entmietet und den Attacken des nahenden Winters überlassen. Sie gehören zusammen mit den übrigen Gebäuden der Anlage zu den nur noch wenigen baulichen Zeugnissen der historischen Bedeutung Berlins als Stadt der Eisenbahn. Zudem beobachtet die Bürgerinitiative auf dem Gelände die vorbereitenden Arbeiten einer Abrissfirma (Entfernung von Metall und anderen Materialien aus der historischen Bausubstanz etc.).
Es geht nicht an, dass hier, obwohl noch keinerlei Baurecht für das Gelände besteht, Bauland „auf Vorrat“ geschaffen und dafür historisch wertvolle Bausubstanz unwiderruflich zerstört wird!
Die Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“, vorwiegend Anwohner der Siedlungen Eichkamp und Heerstraße, hat sich im August 2011 gegründet. Sie will das geplante Höffner-Großprojekt mit seinen dramatischen Auswirkungen auf die Umgebung verhindern und setzt sich für eine ortsverträgliche Nutzung des Geländes unter Einbeziehung des historischen Baubestandes ein.
Cornelia Biermann-Gräbner
Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“