PM v. 20.01.12: Seriöses Gesprächsangebot oder Alibi-Talk für Kurt Krieger?

Pressemitteilung

Seriöses Gesprächsangebot oder Alibi-Talk für Kurt Krieger?

 Noch vor Gespräch mit Bürgerinitiative fährt Höffner-Chef Kurt Krieger die Bagger auf!

 In der kommenden Woche findet ein erstes Gespräch zwischen Investor Kurt Krieger (Möbel – Höffner u. – Kraft, Sconto)  und den Sprechern der Bürgerinitiative „Zwischen-den-Gleisen“ (Güterbahnhof Grunewald) statt. Um das Treffen hatte Krieger, auf Anregung des Bezirksamtes, gebeten – ein  seriöses Angebot zum fairen Dialog?   Kriegers Wunsch war ein „Vier-Augen-Gespräch“ (Krieger und Projektleiter – Sprecher der BI), an dem nur noch Baustadtrat Schulte teilnehmen sollte.

Eine Woche vor dem Gespräch hat Krieger nun aber die Gesprächsgrundlage drastisch verändert: Bereits jetzt werden Bagger und schweres Räumgerät aufgefahren (s. anl.  Fotos); daneben wird ein Gleisanschluss für den Abtransport des Schuttes angelegt. Es gibt keinen Zweifel mehr: Egal, wie das Gespräch ausgeht, in der kommenden Woche wird Krieger abreißen und beräumen lassen, komme was wolle, obwohl kein Baurecht besteht und nur eine „veraltete“ Abrissgenehmigung der Bahn vorliegt. Krieger schafft Fakten – das Gespräch mit der BI soll ihm offenbar nur als imageträchtiges Feigenblatt vor der Öffentlichkeit dienen.

Trotz dieser Bedenken und unseres Ärgers: Die BI will den Weg der Vernunft und der sachlichen Argumentation nicht verlassen und am Gesprächstermin, trotz der Drohkulisse, festhalten. Aber: Wir erwarten, dass nach dem Gespräch genügend Zeit für beide Seiten bleibt, um Ergebnisse zu diskutieren. Ein Abriss, noch in der kommenden Woche, würde das gerade gesponnene  Gesprächsband sofort wieder zerschneiden; es wäre dann aber auch eine selbst gezimmerte Bloßstellung des „Möbelkönigs Krieger“!

Es geht nicht an, dass hier, obwohl noch keinerlei Baurecht für das Gelände besteht, Bauland „auf Vorrat“ geschaffen und dafür historisch wertvolle Bausubstanz unwiderruflich zerstört wird!

Zur Information:

 Kurt Krieger, der heutige Grundstückseigentümer des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald, will auf dem Areal einen großen Höffner-Möbelmarkt und einen Sconto-Discount errichten.

 Die Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“, im August 2011 gegründet, will das geplante Höffner-Großprojekt mit seinen dramatischen Auswirkungen auf Umwelt und Umgebung verhindern und setzt sich für eine ortsverträgliche Nutzung des Geländes unter Einbeziehung des historischen Baubestandes ein.

 Ein Möbelhaus in Höffner-Dimension  wäre an diesem Ort  ein kapitaler Fehler und ist mit allen Kräften zu verhindern. Denn hier, neben Messe und Funkturm, an einem der größten Verkehrsknoten Deutschlands mit der streckenweise höchsten KFZ-Dichte bundesweit, würde ein weiterer Verkehrszuwachs unweigerlich und regelmäßig zum zweifachen Verkehrsinfarkt führen: sowohl auf den Trassen der Stadtautobahn als auch auf den umliegenden Verkehrswegen, mit fatalen Folgen für die Umwelt.

 

Der Bau eines Möbelgroßmarkts wäre hier unverantwortlich und ein grob fahrlässiger Verstoß gegen das öffentliche Interesse!

Cornelia Biermann-Gräbner

Bürgerinitiative „Zwischen-den-Gleisen“

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