PM v. 22.02.12 Kein Baurecht in Sicht – Kurt Krieger schafft Fakten durch Abriss historischer Bauten!

Bürgerinitiative protestiert gegen vorschnellen Abriss der historischen Bauten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald durch Höffner-Chef Kurt Krieger!

Obwohl die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf sich im November einstimmig für den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude und der übrigen historischen Bauten auf dem Gelände aus-gesprochen hat (s. Anlage), hat Eigentümer Kurt Krieger mit dem Abriss begonnen.

Er lässt schon jetzt das Areal für einen großen Höffner-Möbelmarkt und einen Sconto-Discount frei räumen, obwohl noch völlig unklar ist, ob dort überhaupt Bauflächen für Handel möglich sind und ohne dass ein Bebauungsplan (Dauer üblicherweise 2 – 3 Jahre!!!) eingeleitet wurde!

Sämtliche Wohnhäuser und Werksbauten im Denkmalensemble Cordesstraße 3 – 9 hat er bereits im vergangenen Jahr „mit goldenem Handschlag“ entmietet. Sie gehören – zusammen mit den übrigen Gebäuden der Anlage – zu den nur noch wenigen historischen Zeugnissen, die die frühere Bedeutung Berlins als „Stadt der Eisenbahn“ ausweisen.

Angesprochen auf das noch völlig offene Bauplanverfahren äußerte Krieger am 24.01. im Gespräch gegenüber der BI lapidar: „Egal was passiert, die Ruinen müssen weg“. Damit verhält sich Krieger ignorant gegenüber Bürgerwillen und demokratischen Planungsprozessen. Die Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“ protestiert deshalb aufs Schärfste gegen den jetzigen Abriss: „Es geht nicht an, dass hier, obwohl noch keinerlei Baurecht für das Gelände besteht, „Bauland auf Vorrat“ geschaffen und dafür historisch wertvolle Bausubstanz unwiderruflich zerstört wird!“

Zur Information:

Die Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“, gegründet im August 2011, ist ein überörtlicher Zusammenschluss von Bürgern, deren Engagement gegen den doppelten Verkehrsinfarkt am Dreieck Funkturm weit über die unmittelbare Anrainerbetroffenheit hinausgeht. Sie setzt sich für eine ortsverträgliche Nutzung des Geländes unter Einbeziehung des historischen Baubestandes ein und will das geplante Höffner-Großprojekt mit seinen dramatischen Auswirkungen auf Umwelt und Umgebung verhindern.

Ein Möbelhaus in Höffner-Dimension  wäre an diesem Ort  ein kapitaler Fehler. Denn hier, am Dreieck Funkturm, einem der größten Verkehrsknoten Deutschlands mit der streckenweise höchsten KFZ-Dichte bundesweit, würde ein weiterer Verkehrszuwachs unweigerlich und regelmäßig zum zweifachen Verkehrsinfarkt führen: sowohl auf den Trassen der Stadtautobahn als auch auf den umliegenden Verkehrswegen wie z.B. Messedamm, mit fatalen Folgen für die Umwelt. Der Bau eines Möbelgroßmarkts wäre hier unverantwortlich und ein grob fahrlässiger Verstoß gegen das öffentliche Interesse.

Cornelia Biermann-Gräbner

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